Der Hopfenwanderweg

 

Die Gemeinden Furth, Hohenthann, Obersüßbach, Pfeffenhausen und Weihmichl bilden gemeinsam die ILE "Holledauer Tor". Sie liegen an der südöstlichen Grenze der Hallertau, des im Volksmund "Holledau" genannten, größten und ältesten zusammenhängenden Hopfenanbaugebietes der Welt. 86 % des in Deutschland und rund 34 % des weltweit produzierten Hopfens stammen von hier. Eine einzigartige Volkskultur rund um Hopfen und Bier hat sich hier über die Jahrhunderte entwickelt. Charakteristisch sind die sieben Meter hohen Hopfengärten, die dem Auf und Ab der sanften Hügellandschaft folgen und im Sommer als würzig duftende Felder zusammen mit alten Kirchen, Kapellen, Marterln und historischen Marktflecken zu einem touristischen Geheimtipp geworden sind.

Der Hopfenwanderweg führt auf zwei verschiedenen Rundwegen durch das Gebiet des Holledauer Tores. Auf circa 15 km Länge kann man entlang historischer Besonderheiten durch uralte Kulturlandschaften wandern. Abweichende Routen und Abkürzungen sind auf vielen weiteren Feld-und Landstraßen möglich. Es stehen auch die Geodaten der Wege im GPS-Exchange-Format zur Verfügung (Rundweg 1, Rundweg 2). Diese können in alle gängigen Wanderapps und Navigationsgeräte geladen werden. Besonders empfehlenswert ist die Strecke im September, wenn es aus den Hopfendarren duftet, aber jede Jahreszeit bietet Ihre Besonderheiten, Angefangen vom Hopfenpflänzchen bis zur Ernte.

Rundwanderweg 1 führt von Unterneuhausen durch den Rechtlerwald nach Niedersüßbach, und dann über Oberneuhausen zurück zum Startpunkt. Eine detaillierte Streckenbeschreibung mit Karte finden Sie hier. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Allram Kapelle und die Kirche St. Laurentius in Unterneuhausen, die Info-Tafel im Rechtlerwald, die Pfarrkirche St. Johannes in Niedersüßbach und die Pfarrkirche St. Peter und Paulin Oberneuhausen. Am Unterneuhauser Christkindlmarkt geht es bei den Neuhauser Perchten wild zu. Kettenrasseln, Glockenläuten und wilde Grimassen auf den selbst angefertigten Masken sorgen für gruselige Stimmung. Um Niedersüßbach befinden sich viele vor- und frühgeschichtliche Siedlungsstätten und Grabhügel, zum Beispiel liegen einige auf der Strecke von Gierstham nach Niedersüßbach rechts von der Strasse in einem Feld. Diese Hügelgräber stammen aus der sogenannten Hallstattzeit um 650 – 500 vor Christus, aber auch schon vorher aus der mittleren Bronzezeit um 1600 vor Christus scheinen einzelne kleinere Grabhügel aufgeschüttet worden zu sein. Mit ungeübtem Auge sind die Grabhügel allerdings kaum zu erkennen. Dieses Bild zeigt einen Überblick über Bodendenkmäler, frühe Siedlungsspuren und Grabhügelfelder rund um Niedersüßbach. Einkehrmöglichkeiten bieten der DorfMarkt Unterneuhausen (immer Freitag Nachmittags) und das Gasthaus Kreitmeier in Niedersüßbach (bitte informieren Sie sich vorab über die Öffnungszeiten).

Rundwanderweg 2 führt von Unterneuhausen über Oberneuhausen und Elfing nach Pfeffenhausen. Von dort geht es über Osterwind und Egg zurück nach Unterneuhausen. Eine detaillierte Streckenbeschreibung mit Karte und Zusatzinformationen finden Sie hier. Am Zornhofer Berg werden Erinnerungen an vergangene Tage wach, als das Rottenburger Bockerl, die lokale Dampfeisenbahn von Landshut nach Rottenburg, des Öfteren den steilen Berg nicht hinaufkam und die Passagiere zu Fuß weiter gehen mussten. Heute ist die Strecke begradigt. Bei Neßlthal erschien um die Jahrhundertwende die Spukgestalt und die Sage des "Feurigen Kutschers". Mit der Martkgemeinde Pfeffenhausen hat man einen von 13 Siegelbezirken der Hallertau mit historischem Marktkern erreicht. Verlässt man den Wanderweg ein Stück in den Ortskern, kann man an der Architektur noch die einst 7 Brauereien, die es im Schatten der Pfarrkirche St. Martin, dem "Dom der Hallertau" gab, erkennen. Einmal im Monat findet der "Hallertauer Erlebnismarkt" am Marktplatz statt. Zurück beim Friedhof und der Kneippanlage folgt man dem Kreuzweg hinauf zur Wallfahrtskirche „Zu unserer lieben Frau“ in Richtung Egg. Vor der Jakobuskapelle und den Windrädern links abgebogen betritt man geschichtsträchtigen Boden, denn hier befindet sich ein Teilstück eines 80 n. Chr. angelegten Römerweges. An der Kapelle von Osterwind geht es rechts weiter. Dort befindet sich der historische Schauhopfengarten "Humularium 1920". Hier wird veranschaulicht, wie der Hopfen vor rund 100 Jahren angebaut und geerntet wurde. Auf dem Gelände des alten Gutshofes und heutigen Naturlandbetriebes Osterwind gibt es ein Bauernhofmuseum, eine historische Hofuhr, einen Heilkräutergarten und diverse Kunstobjekte nach Vorabsprache zu besichtigen. Weiter führt die Route über Egg, zu dessen Füßen sich die Quelle der kleinen Laaber und ihr überregional bedeutsames Naturschutzgebiet befindet und an dessen Ortseingang bei klarer Sicht die Bergkette des Bayerischen Waldes und die Kirchtürme von Heiligenbrunn und Schmatzhausen zu sehen sind. An der kleinen Feldkapelle links, auf dem Höhenrücken der niederbayerischen Wasserscheide geht es schließlich über den Bräu-Taferl-Weg (mit Spielplatz) und die Stollnrieder Straße zurück zum Startpunkt in Unterneuhausen. Freitag nachmittags lädt dort der Dorfmarkt zu einer Brotzeit mit regionalen Produkten ein. Mehrere Einkehr- und Stärkunsmöglichkeiten gibt es im Ortszentrum von Pfeffenhausen (Café Central, Bella Italia und mehrere Metzger und Bäckereien). Bitte informieren Sie sich vorab über die Öffnungszeiten.

Zur besseren Orientierung ist der Hopfenwanderweg auch beschildert.



Im Holledauer Tor treffen sich die Gemeinden
Furth, Hohenthann, Pfeffenhausen, Weihmichl und Obersüßbach

Miteinander wollen wir unsere Region gestalten.